Montag, 30. September 2013

Bald wieder gesund:
Aronia-Milchshake


Ich liebe es, hin und wieder ganz altmodisch untertags zu rasten: Augen schließen, möglichst wenigen Gedanken nachhängen, manchmal sogar ganz entspannt für einige Minuten ins Land der Träume flüchten. Seit mich allerdings ein kleines Mädel Mama ruft, haben solche Auszeiten für mich eine ganz besondere Qualität bekommen. Denn sie sind selten geworden, hm, echt selten.

Sobald ich mich nämlich auch nur ansatzweise in eine horizontale Position begebe, liegt schon ein kleines Zwergerl auf mir drauf und turnt auf mir herum. Das wird meist und Gott sei Dank bald fad. Dann sagt sie:

Mama, du bist krank! Ich tu dich doktern.

Flugs rennt sie los und holt ihren kleinen Arztkoffer. Nicht besonders sorgfältig räumt sie ihn neben mir aus und untersucht mich mit allem, was sich darin finden lässt: Mit dem Stethoskop hört sie meinen Bauch ab, das Thermometer wird unter den Arm geklemmt, mit dem Hammer klopft sie auf mein Knie. Meist frage ich dann:

Frau Doktor, bin ich krank?

Das Minimädel antwortet mit bedeutungsschwerer Miene:

Ja. (Ernstes Schweigen). Du hast Fieber.

Ich habe Fieber? Wieviel?

Fünf-o-Meter.

Was?, kreische ich, so viel Fieber?

Ja, du hast eins, zwei, drei, vier, fünf Fieber.

Das Minimädel schaut mich an wie eine Kind gewordene Mutter Theresa. Sie legt ihr kleines Händchen auf meinen Kopf. Gibt mir eine imaginäre Spritze. Dann sagt sie:

Du bist bald wieder gesund. Jetzt musst du rasten.

Na gut, wenn die Frau Doktor das sagt … Und 15 Sekunden sind doch immerhin 15 Sekunden, oder etwa nicht?


Aronia-Milchshake


Der Aronia-Baum im Garten meiner Schwiegermutter blieb lange von mir unentdeckt. Der Grund ist der, dass nicht einmal sie so genau wusste, was denn da eigentlich wächst. Sie habe den Baum als Vogelbeerbaum geschenkt bekommen, aber Vogelbeeren sähen doch ganz anders aus? So habe ich recherchiert und bin auf die Apfelbeere, Aronia melanocarpa, gestoßen. Tatsächlich wird die Apfelbeere im Volksmund gern Vogelbeere genannt, weil die schwarzen, kugeligen Früchte bei Vögeln aller Art äußerst beliebt sind. Im August und September, wenn die Apfelbeeren reif sind, muss man sich echt sputen mit der Ernte! Roh schmecken die Früchte übrigens herb und pelzig, sie eignen sich eher zum Einkochen oder auch zum Trocknen.

Zutaten für 2 Personen

200 ml Aroniafruchtmark*
50 ml Schlagobers
250 ml Milch
2 EL Zucker

Alles gut vermischen und in hübschen Gläsern anrichten.

*Für das Aroniafruchtmark werden die Beeren in wenig Wasser weich gekocht und dann im Mixer oder mit dem Pürierstab püriert. Das Püree dann noch durch die Flotte Lotte passieren.

Es lohnt sich außerdem, einige Beeren zu trocknen – ich lege sie dazu bei geeigneten sommerlichen Temperaturen auf einem mit Zeitungspapier ausgelegten Blech für einige Tage in die Sonne. Die getrockneten Aroniabeeren sind gut im Müsli oder supergut als Aroniakonfekt – mit Mandelstiften und geschmolzener Schokolade vermischen, in kleinen Häufchen auf Backpapier setzen und trocknen lassen.

11 Kommentare:

  1. Gute Besserung ;-)

    Wachsen die auch wild?

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    1. Danke ;-)
      Also mir sind keine wild wachsenden bekannt ... leider!

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  2. Schöne Geschichte. Die Dokter-Spiele sind irgendwie alle gleich. Genieße die Zeit mit der Lütten, auch wenn es manchmal anstregend ist. Sie werden sooooo schnell "Groß". Meine größte Enkeltochter wird morgen 5 Jahre.
    Meine Eltern haben auch einen Aroniabeeren-Strauch im Garten. Im letzten Jahr hatten wir keine Chance. Die Vögel waren schneller. Aber dies Jahr hatte sie keinen Appetit.

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    1. Ich genieß die Zeit eh in vollen Zügen - zumindest versuche ich es... Auch wenn es, wie du richtig schreibst, manchmal ganz schön anstrengend ist ;-)
      Machst du heuer dann was aus den Aroniabeeren?

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  3. Ach so süß. So möchte ich auch bedoktert werden :-)

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  4. hi,

    also, das ist ja ein total lieber Beitrag! Ja, so kleine Zwergerl haben schon ziemlich viel Energie,
    bis dato hab ich nur manchmal das Glück mir solche Zwergerl auszuleihen - quasi Zwergerlnotdienst bei meiner Freundin spielen - der große Vorteil, da sind sie immer total brav und es wird nicht herumgequitscht, wenn mal was nicht so läuft wie sich junior das so vorstellt *gg*

    FREUT MICH TOTAL DASS DU MAL EINEN quasi SMOOTHIE machst *gg*

    lg Netzchen

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  5. ich habe inzwischen schon sechs Aroniasträucher, so gerne mag ich das Gelee, das ich jedes Jahr draus koche :-))!

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    1. Echt, sechs??? Wow, ich bin begeistert! Machst du noch was anderes, oder "nur" Gelee?

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  6. Oje, sooo viel Fieber?? Mit nur 2 Fieber ginge das schnell vorbei, aber mit FÜNF??? :-)))
    Der Vorteil: man braucht dann auch mindestens 5 so gute Smoothies, und 5 Viertelstündchen im Traumland!

    Aroniabeeren frisch habe ich hierzulande noch nie gesehen, aber mein Papa ist in seinem Garten für alles Neue offen, also wer weiß??

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    1. Ja, Himbeerschoko, das war wirklich ganz schön viel Fieber ;-))) Die Viertelstündchen im Traumland, die mir gegönnt sind, sind dann allerdings meist eher so Viertelminütchen...
      Bei uns im Garten gedeihen die Aroniabeeren sehr gut, also ausprobieren!

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